Mittwoch, 25. November 2015

Das Schreiben als Hobby

Ein großes Hallo an alle Autoren unter euch, denn heute richte ich mich besonders an euch.

Als Blogger holt man sich ja das ein oder andere Mal selbst Inspirationen von anderen Blogs, die sich mit ähnlichen Themen beschäftigen. ich mache da keine Ausnahme. Da ich gestern meine Weisheitszähne gezogen bekommen und jetzt wirklich viiiieel Zeit habe, um fremde Blogs zu durchstöbern (und ja kaum etwas anderes machen kann), bin ich schon bald auf ein viel beschriebenes Thema gestoßen.
In meiner jetzigen Situation (Abi rum, Führerschein angefangen, FSJ angefangen, viele neue Hobbys begonnen und alte hinter mir gelassen), lernt man eine Menge neue Leute kennen. Was das mit einem macht, habe ich schon einmal hier beschrieben. Mir geht es jetzt aber darum, fremden Leuten vom Schreiben zu erzählen.
Es wird generell wohl eher falsch aufgefasst, wenn man sich auf die Leute stürzt und brüllt "Ey, ich hab ein Buch geschrieben, kauf es, kauf es, kauf es!", also ist das Schreiben eines meiner Hobbys, das bei Vorstellungsrunden in den Hintergrund rückt. Da ich sehr viele Hobbys habe, ist das kein Problem. Fragt mich jemand: "Und was machst du so in deiner Freizeit?", antworte ich statt: "Ich schreibe und habe auch schon ein Buch veröffentlicht" einfach: "Ich mache viel Sport, spiele Instrumente und singe, generell betätige ich mich gern kreativ.".
Fragt dann jemand nach, was es mit diesem "kreativ" auf sich hat, weiß ich, dass er sich zumindest etwas dafür interessiert. Sonst lasse ich es einfach so stehen.
"Kreativ? Was meinst du denn damit?", kommt im besten Fall.
"Ach, ich spiele Theater und ich schreibe auch nebenher. Kurzgeschichten oder Romane, das mache ich schon ziemlich lange." Wenn mein Gegenüber dann noch nicht von allein das Thema gewechselt hat oder mich ansieht, als wäre ich bekloppt, füge ich an diesem Punkt nebensächlich ein: "Ich hab auch schon ein Buch veröffentlicht" hinzu.
Die Reaktionen darauf sind unterschiedlich.


Nummer 1: "Aha."
Nicht unbedingt wünschenswert, aber wahrscheinlich immer noch besser, als ein "Boah, du bist aber ganz schön komisch". In dem Fall kann man sich einfach sicher sein, dass dein Gesprächspartner entweder nichts mit Büchern und lesen am Hut hat, oder sich schlichtweg nicht für deine Hobbys interessiert und lieber wieder über sich reden möchte. Ersteres ist für Bücherwürmer wie uns vielleicht schwer zu verstehen, kommt jedoch nicht so selten vor und sollte man respektieren. Glaubt mir - es gibt schlimmeres.






Nummer 2: "Waaaaas?"
Eine häufige Reaktion, aber auch nicht unbedingt die beste. Der fiepende Tonfall, den euer Gegenüber dabei angeschlagen hat, zeigt deutlich, dass das wahrscheinlich Gesprächsthema Nummer 1 für den Rest des Tages sein wird. Jetzt werdet ihr mit Fragen bestürmt werden: Wie bist du auf die Idee gekommen? Wie hast du einen Verlag gefunden? Was für ein Buch ist es? Wie verkauft es sich? Wie viel verdienst du daran? Kann man davon leben (meine Lieblingsfrage, wenn man bedenkt, dass ich achtzehn Jahre alt bin und gerade einmal ein einziges Buch bei einem Kleinverlag veröffentlicht hab... *hust hust* Nein, kann man nicht!)? Wie lange schreibst du schon? Was hast du für Rückmeldungen bekommen? Wirst du noch mehr schreiben? ...
Vielleicht sollte ich das Gespräch an dieser Stelle abbrechen und auf meinen Blog verweisen ... Damit würde ich mit Sicherheit weitere Leser an Land ziehen ...


Nummer 3: "Dein Ernst?"
Eine Reaktion, auf die ich selbst zum Glück noch nicht gestoßen bin. "Du veröffentlichst sowas? Was ist denn bei dir falsch? Du bist schon ein bisschen fame-geil, oder?" Ja, nicht alle Leute stehen gern im Mittelpunkt oder geben etwas von sich der Öffentlichkeit preis. Ich jedoch habe damit kein Problem, im Gegenteil - es gefällt mir sogar, sonst würde ich hier auch nicht über mein Leben bloggen. Wenn du damit ein Problem hast, werden wir wahrscheinlich keine Freunde ...



Nummer 4: "Cool."
Die beste Reaktion, wie ich finde. Meist geht es dann weiter mit: "Erzähl mal ein bisschen was darüber." Dann kratze ich den Klappentext an, erkläre, wo das Buch zu finden ist und vielleicht noch kurz, wie ich auf die Idee gekommen bin. Mein Gegenüber kann sich jetzt selbst informieren, wenn es ihn interessiert und im besten Fall kommt noch ein "Ich schau's mir an" hinzu.
Danach gibt's einen Themawechsel und ihr seid nicht für den Rest des Abends der Außerirdische oder der Starautor, den man mit Fragen bestürmen muss.




Wer von euch schreibt selbst? Auf welche Reaktionen seid ihr schon gestoßen, oder behaltet ihr euer Hobby ganz für euch?

Liebe Grüße,
Eure Enya

1 Kommentar:

  1. Ich schreibe selbst und stehe auch dazu, wer mich deshalb wunderlich finden möchte, soll das tun, die meisten finden mich so oder so wunderlich, da kommt es darauf nicht an :D. Allerdings erwähne ich es nur, wenn es sich aus dem Gespräch heraus ergibt. So direkt nach Hobbies gefragt hat mich irgendwie noch keiner.

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