Mittwoch, 30. September 2015

Bücher vs. Filme

Hallo ihr da draußen,


schon lange habe ich die Idee für diesen Blogpost, da ich denke, dass er unser aller Leben ziemlich stark beeinflusst, wenn es darum geht, ins Kino zu gehen oder auch nur den Fernseher anzuschalten. Denn wer viel liest, wird früher oder später auch auf ein leidiges Thema treffen:
Buchverfilmungen.

Ich habe bisher viele gute Filme gesehen, die auf einem Buch basierten - und zu meinem Glück hatte ich davor häufig das Buch nicht gelesen. Viele habe ich bisher auch nicht gelesen. Beispiele dafür sind "Das Schicksal ist ein mieser Verräter", "Wenn ich bleibe" oder "Margos Spuren". Auch die Serie "The 100", die ich momentan schaue, basiert auf einem Buch, welches ich nicht gelesen habe. So weit, so gut. Die Filme / Serien gefallen mir, aber ich fürchte, ich würde sie nicht so dermaßen mögen, wenn ich zuvor das Buch gelesen hätte.

Bei diesem Gedanken stütze ich mich auf meine bisherigen Erfahrungen:

Ich war Feuer und Flamme, als die Verfilmung von "Die Tribute von Panem" im Kino kam. Ich hatte zuvor alle Bücher gelesen und sie geliebt. Dann kam der Film.
Der Film ist nicht schlecht, bis auf die Tatsache, dass ich die Besetzung nicht passend fand. Diesen Gedanken kennt jedoch sicher jeder, wenn er an Buchverfilmungen denkt. Man stellt sich die Charaktere einfach anders vor. Dafür kann niemand was, am allerwenigsten die Schauspieler oder Produzenten. Trotzdem ist der Film dann für einen selbst gelaufen.
Viele meiner Freundinnen fanden den Film klasse und wenn ich versuche, Buch und Film voneinander zu trennen, ist er das auch. Aber leicht fällt es mir nicht.

Viele Leute werden sich mit der Faust ins Gesicht schlagen wollen, wenn ich mein nächstes Beispiel nennen:

Eragon ist vielleicht eine der schlechtesten Buchverfilmungen, die je gemacht wurden. Aufgrund der Verfilmung des ersten Teiles, war es den Produzenten nicht mehr möglich, einen zweiten Teil zu verfilmen, da zu viele essentielle Dinge fehlten. Personen, Handlungsstränge und Vorfälle wurden weggelassen oder bis zur Unkenntlichkeit verunstaltet. 
Trotzdem, wenn man einmal versucht, den Film von den Büchern zu trennen, ist der Film nicht schlecht. Er ist gut gemacht, das muss jeder zugeben. Saphira ist super animiert und auch die Kameraeinstellungen sind klasse. Die Schauspieler sind ebenfalls gut gecastet.
Trotzdem wird mir niemand zustimmen, wenn ich behaupte, dass Eragon ein guter Film ist. So stark beeinflussen die Bücher unsere Wahrnehmung der Buchverfilmung. Na klar, es handelt sich um dieselbe Geschichte und man erwartet jetzt, dass im Film alles perfekt und bis ins kleinste Detail genau dargestellt ist. Leider ist das nicht möglich. Ein Buch von dreihundert Seiten lässt sich nicht auf zwei Stunden reine Filmzeit herunterbrechen. Das muss jeder einsehen.

Umso glücklicher bin ich, dass es Serien gibt:

Game of Thrones besteht aus bisher fünf Büchern und fünf Staffeln, wobei die sechste schon im April nächsten Jahres erscheinen wird. Ich habe die Bücher gelesen und alle Folgen gesehen. Eine Staffel besteht aus zehn Folgen zu je ca. 1 Stunde. Und das merkt man auch.
Hätten die Produzenten versucht, aus den Büchern einen Film zu machen, wäre das Ergebnis nicht halb so gut ausgefallen. Game of Thrones ist eine der besten Serien, die ich je gesehen habe und jede einzelne Folge hat schon fast Spielfilmlänge. Was wäre passiert, wenn man aus jedem Buch zu ca. 800 Seiten einen zweistündigen Film gemacht hätte?

Was Buchverfilmungen angeht - grad die besonders umfangreichen - sind Serien vielleicht die bessere Lösung. Dennoch gibt es ein Buch, welches verfilmt wurde, und das schlägt alle anderen um längen.

Ich habe den "Herrn der Ringe" gelesen,  nachdem ich den Film gesehen habe. Auch hier scheiden sich die Geister extrem, aber ich finde, dass Peter Jackson die beste Arbeit geleistet hat, die ein Regisseur leisten kann, wenn es an eine Buchverfilmung geht. Alles passt perfekt und schon allein, wenn ich nur an bestimmte Szenen denke, bekomme ich Gänsehaut, etwas, was das Buch bei mir nie erzeugt hat. mit dem Schreibstil bin ich einfach nie warm geworden.
Aus genau dem Grund hatte ich auch kein Problem damit - im Gegensatz zu wirklich vielen anderen - dass im Fall von "Der kleine Hobbit" aus einem Buch drei Filme gemacht wurden. Was ist schon schlimm daran, dass ich mir jetzt drei gute Filme anstatt einem ansehen muss?

Ich habe in der Zwischenzeit geschafft, Buch und Film so gut wie möglich voneinander zu trennen - aber ein paar Erwartungen sind doch immer dabei. Viele Bücher habe ich nie gelesen - und wahrscheinlich werde ich es auch nicht machen. Die Verfilmungen sind einfach zu gut und reichen mir vollkommen aus. Ich will diese Bilder in meine Kopf nicht durch ein Buch zerstören. Genauso werde ich bei vielen Büchern nie einen Film dazu sehen - aus genau demselben Grund.

Wie fühlt ihr euch, wenn ihr euch eine Buchverfilmung anseht? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht, vielleicht bei anderen Filmen? Meine Beispiele waren ja ziemlich bekannt.
Eure Enya

Montag, 21. September 2015

Nehmen Schullektüren uns den Spaß am Lesen?

Hallo zusammen,

Seit gut einem viertel Jahr habe ich nun die Schule abgeschlossen. Wie auch alle anderen, die sich mit dem leidigen Thema "Abitur" beschäftigt haben, musste auch ich mich durch mehr als eine Schullektüre quälen. Manche von ihnen waren tatsächlich interessant, die meisten von ihnen jedoch der Horror. Besonders jene, die fest im Bildungsplan verankert sind, brachten mich ein ums andere Mal zur Verzweiflung. Die letzten beiden Jahre sind das beste Beispiel dafür. Zwei Sprachen als Leistungskurs belegend, in beiden eine schriftliche Prüfung, musste ich mich in vier Halbjahren durch fünf Lektüren quälen. Und was dabei herauskam? Hier steh ich nun, ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor ;-)


Nicht nur die letzten beiden Jahre waren von Lektüren geprägt. In der achten Klasse haben wir "Wilhelm Tell" gelesen, danach "Biedermann und die Brandstifter", auch der "Hauptmann von Köpenick" durfte nicht fehlen. All das in der achten Klasse. 
"Wilhelm Tell" ist in der Tat eine gute und interessante Geschichte, für Achtklässler jedoch gänzlich ungeeignet. "Biedermann und die Brandstifter", ein Stück, welches wir in einer Gruppe von fünf Leuten dieses Jahr selbst auf die Bühne gebracht haben, so gut hat es uns gefallen ... Verstanden habe ich es jedoch erst, als ich es letztes Jahr noch einmal für die Stückauswahl gelesen habe. 
Zum "Hauptmann von Köpenick" kann ich leider nichts Positives sagen - mit dem konnte ich mich nach wie vor nicht anfreunden. 
Viel zu komplexe Themen werden viel zu früh behandelt. Welcher Achtklässler versteht schon die tiefe Tragik, die gleichzeitig jedoch auch die Komik in "Biedermann und die Brandstifter" ausmacht? Vielleicht lacht man hin und wieder beim Lesen des Textes, mit einem "Mann, ist der Biedermann doof" im Hinterkopf. Dass das jedoch eigentlich das Tragische an  der Geschichte ist, ist einem in dem Alter nicht klar. 
Es folgten "Kabale und Liebe" (welches noch eine der besten Schullektüren war, die ich gelesen habe),  "das Parfüm" (für Zehntklässler gerade so geeignet) und schließlich die letzten beiden Jahre der blanke Horror: "Agnes", "Homo Faber" und "Dantons Tod". 
Zu diesen drei Werken muss ich sagen, dass mir "Dantons Tod" noch am besten gefallen hat. 
Ich war viele Jahre in einer Theater-AG, in der wir solche Stücke gelesen hatten, war also mit der Leseart solcher Stücke vertraut. Doch trotz fast zwölf Jahren Romanerfahrung waren "Agnes" und "Homo Faber" die Hölle. Ich habe sie gelesen - alle beide. Ganz. Wirklich. 
Beiden kann ich nichts, rein gar nichts abgewinnen. Die Geschichten sind flach, regen weder wirklich zum Nachdenken an, bringen einen nicht zum Lachen, noch zum Weinen. Vielleicht denke ich in einigen Jahren anders darüber, dies jedoch ist mein Fazit für heute. 

Die Frage, die ich mir nun stelle: Warum? 
Warum gibt man so etwas jungen Menschen zum Lesen, die man doch zum Nachdenken anregen sollte, nicht mit tristen und langweiligen Schullektüren an den Alltag fesseln? Die Bücher haben mich zum Nachdenken gebracht, wie ihr sehen könnt. Ich denke darüber nach, weshalb so etwas im Bildungsplan vorgeschrieben ist. Will man uns den Spaß am Lesen nehmen? Will man uns ärgern? 
Auf Nachfrage habe ich die Antwort erhalten: "Man will euch dazu bringen, sich mit Materie zu beschäftigen, die euch nicht interessiert."
Na schön, ich soll lernen, mir Materie anzueignen, die mich nicht interessiert, aber wieso?! In meiner Zukunft werde ich in erster Linie mit Dingen beschäftigt sein, die mich interessieren. Sonst habe ich etwas falsch gemacht. 
Manch einer wird jetzt kommen: "Zu unserer Zeit mussten wir noch Schiller, Kafka und Goethe lesen!"
Ich habe Schillers "Räuber" gelesen und ich fand sie toll. "MacBeth" und "Hamlet" habe ich verschlungen, so wie viele andere Dramen auch, Kafkas "Prozess" liegt auf meinem Schreibtisch und wartet darauf, dass ich Zeit für ihn finde. 
All das, was sich Allgemeinbildung nennt, wofür in unserem Bildungsplan jedoch kein Platz mehr zu sein scheint. Warum "Agnes"? Warum "Homo Faber"? Warum nicht lieber wieder zurückkehren zu Shakespeare, Dürrenmatt und den Dramen von Max Frisch? So sehr ich seine Dramen liebe, so sehr hasse ich doch seinen "Homo Faber". Und warum das alles? 
Damit sich Bildungspolitiker sagen können: "Wir reformieren doch den Bildungsplan!"?


Wer von euch hat sich eben so durch "Homo Faber", "Agnes" und "Danton" gequält? Wer von euch stellt sich diese Frage ebenfalls? Oder wer kann mir eine Antwort darauf geben?


Grübelnde Grüße, 
Eure Enya

Freitag, 18. September 2015

Buchrezensionen

Hallo Leute,

aus aktuellem Anlass habe ich beschlossen einmal einen Beitrag zum Thema "Buchrezensionen" zu schreiben. Das bedeutet nicht, dass ich hier Bücher rezensieren möchte, stattdessen möchte ich mich mit dem Inhalt mancher Rezensionen befassen.
Jeder weiß, dass Rezensionen sehr wichtig für den Erfolg eines Buches sein können. Wird ein Buch überwiegend negativ rezensiert, wird es weniger häufig gekauft - positive Rezensionen bewirken das Gegenteil. Da spielt es nicht immer eine Rolle, ob diese auf Amazon, auf Blogs oder per Mundpropaganda verbreitet werden. Rezension ist Rezension.
Nur ist nicht jede Rezension gleich wertvoll. Ja, auch ich lasse mich durchaus vor einem Kauf von Leserstimmen auf Amazon oder von meinen Freunden beraten. Das betrifft natürlich nicht nur Bücher. Problematisch wird es jedoch, wenn bei einem Fanatsy-Buch ein Leser das Buch als "unrealistisch" betitelt. In diesem Fall muss man sich fragen, ob das Problem hier das Buch oder nicht doch eher der Leser ist.
Natürlich hat jedes Buch eine andere Zielgruppe und wenn mir ein Buch nicht gefällt, muss ich mich vielleicht fragen, ob ich nicht einfach in der falschen Zielgruppe bin. Warum sollte ich mir einen Horrorroman durchlesen, wenn ich Horror auf den Tod nicht ausstehen kann? Gleichzeitig wäre es jetzt jedoch nicht fair, zu behaupten, dass Steven King der schlechteste Buchautor der Welt ist.
Vor allem, wenn ich die Bücher meiner Autorenkollegen auf Amazon durchstöbere, fallen mir bei Rezensionen immer einige Dinge auf. Was mich am meisten stört, ist wohl folgendes Beispiel:
Ein Leser lobt das Buch in den höchsten Tönen, er kann es nur weiterempfehlen - der Protagonist ist sympathisch, die Storyline spannend und gut ausgebaut, sogar Cover und Lektorat sind super. Endergebnis: vier von fünf Sternen.
Die Frage, die ich mir jetzt stelle: Wo ist denn der letzte Stern hin? Wenn ein Buch so super ist, wie genannter Leser es behauptet, bin ich der Meinung, dass es den fünften Stern durchaus auch verdient hat. Was also ist da los? 
Ich kann das gut verstehen, auch ich vergebe ungern fünf-Sterne-Rezensionen. vielleicht, weil ich dadurch das Gefühl habe, unglaubwürdig oder sogar "käuflich" oder "billig" rüber zu kommen. Häufig machen sich vier-Sterne-Rezensionen bei einem Buch auch besser, als die mit den fünf Sternen, denn kein Buch ist perfekt. Wenn ich nun also der Meinung bin, das Buch war zwar super, hat jedoch nur vier Sterne verdient, dann schreibe ich den Grund hin: Das Ende war zu knapp, ich fand an jener Stelle die Reaktion des Protagonisten unpassend, was weiß ich. Aber ich schreibe etwas hin! Und wenn ich nichts finde, dann bekommt das Buch fünf Sterne von mir. Zack, Ende.
Dann gibt es noch eine andere Art von Bewertung: Der Leser liest liebend gerne Thriller, hasst jedoch Romantik. Nun hat er leider überlesen, dass das Buch als "Romantik-Thriller" ausgewiesen war und auch aus dem Klappentext war das nicht erkennbar. Die Rezension fällt nun dementsprechend aus: Zwei von fünf Sternen, da ja der spannende Teil, der eben in Richtung Thriller ging, doch ganz gut war, das rumgesäusel jedoch grauenhaft. Ist diese Rezension nun gerechtfertigt? Oder ist es der Fehler des Lesers gewesen, weil er etwas anderes erwartet hat?
Auf mich bezogen: Ich muss ehrlich zugeben, dass mir viele Bücher nicht gefallen, wenn sie plötzlich eine extreme Wendung inne tragen. Mir hat der erste Teil des Dreiteilers "Die Tribute von Panem" am besten gefallen, und je weiter sich die Bücher von ihrem eigentlichen System, den Hungerspielen in der Arena entfernten, desto weniger mochte ich sie. Das habe ich einfach nicht erwartet und so etwas gefällt mir auch nicht sonderlich. Versteht mich nicht falsch, unerwartete Wendungen können toll sein und ich habe die Bücher trotzdem verschlungen - den letzten beiden Bänden hätte ich jedoch keine fünf Sterne mehr gegeben. Der Grund waren sicher nur teilweise die Bücher - sicher aber unter anderem auch, dass ich etwas anderes erwartet hatte.

Viele Rezensionen bewerten das Buch durchaus verständlich, hier habe ich euch jedoch ein paar Beispiele gezeigt, die ich als "nicht hilfreich" bewerten würde. Wer nicht in der Zielgruppe ist, muss sich nicht beklagen, dass ihm das Buch nicht gefällt, wessen Rezension und die dazugehörige Bewertung absolut gegensätzlich sind, den kann ich nicht verstehen, und zur letzten Sorte gehöre ich unter anderem teilweise auch. Ist dies der Fall, dann schiebe ich das nicht immer nur dem Autor in die Schuhe, sondern sehe ein, dass ich zeitweise ein kleines, bockiges Biest sein kann, das nicht vom Bekannten weg will ;-)
Wer von euch jetzt unter der Überschrift "Buchrezensionen" eine Buchrezension über ein von mir gelesenes Buch erwartet hat, der wurde nun enttäuscht und wird dem Post sicher keine fünf Sterne mehr geben. Wem mein Blog nicht gefällt, weil er Bücher nicht ausstehen kann und stattdessen viel lieber Hockey spielt, der sollte sich überlegen, ob er vielleicht gar nicht in meiner Zielgruppe ist. Den Rest von euch bitte ich, mir in die Kommentare zu schreiben, wie toll mein Blog doch ist und mir dann im Anschluss zwei Sterne zu geben ;-) (oder einfach einen richtigen Kommentar, gerne auch mit Verbesserungsvorschlägen zu schreiben).


Viel Spaß dabei wünscht euch eure
Enya